Toll, wenn Sie es bis hierher geschafft haben, denn jetzt kommt ein schwieriges Kapitel.
Kaum ein anderes Thema spaltet die Hundehalterwelt so sehr wie das Thema Hundeerziehung.
In den vergangenen Jahren hat das Angebot an Hundeschulen und Hundetrainern/innen einen unglaublichen Aufschwung erlebt, die Nachfrage ist vorhanden.p
Die Berufsbezeichnung “Hundetrainer/in” ist nicht geschützt. Es kann sich somit jeder/e ohne qualifizierte Berufsausbildung und Erfahrung Hundetrainer/in nennen.
Damit sind wir schon beim Kern des Problems angelangt. Es gibt keine einheitlichen Standards zum Berufsbild eines Hundetrainers/in.
Wie also soll sich ein Laie in dem übergroßen Angebot zurechtfinden?
Hier einige Tipps, die Ihnen vielleicht helfen:
Vereinbaren Sie immer einen Termin für ein beiderseitiges Kennenlernen bei der Hundeschule ihrer Wahl. Schauen Sie, wie der Trainer/in mit dem Hund und Ihnen umgeht. Alles sollte einen ruhigen, gelassenen und kompetenten Eindruck vermitteln. Kein unkontrolliertes Herumrennen der Hunde, kein Geschrei und keine rüden Kommandos oder gar körperliche Reglementierungen.
Schauen Sie lieber bei mehreren Hundeschulen vorbei, dann können Sie sich besser entscheiden.
Es gibt aber einige Dinge im Umgang mit Ihrem vierbeinigen Freund, die Sie auch ohne Hundeschule beherzigen sollten.
Sie sollten Ihren Hund als einen sozialen Partner ansehen, ein Lebewesen, das Ihren Respekt verdient und dessen Bedürfnisse Sie anerkennen.
Apportieren im Wasser, apportieren an Land, Fährten suche
Bedürfnisse:
– Artgerechte Ernährung (zu finden unter ‘Gesundheit und Ernährung’)
– Angemessene körperliche und geistige Auslastung. Für nahezu alle Rassen und deren Mixe kommen hier Apportierspiele, Fährtenarbeit oder Mantrailen in Frage.
(‘Literatur’)
– Angemessene, ungestörte Ruhephasen und Zuwendung.
Sie sollten die Verantwortung für den Hund übernehmen, sollten ihm Nähe und Geborgenheit vermitteln. Sie müssen ihm als sein sozialer Partner/in ein klares Regelwerk zur Orientierung anbieten und soziale Kompetenz ausstrahlen.
Ein klares Regelwerk verhilft unseren Hunden zu einem stressfreien Leben in einer zunehmend schwieriger werdenden Umwelt.
Ein solches Regelwerk finden Sie z.B. auf unserer Seite ‘Literatur’ in den Büchern von Anton Fichtlmeier.
Hier wird das von ihm entwickelte Binärsystem “-Ja” und “-Nein” anschaulich vorgestellt.
Der Hund darf und soll etwas tun (-ja),
der Hund soll etwas nicht tun, bzw. etwas unterlassen (-nein).
Egal, für welches Erziehungsmodell Sie sich entscheiden, ein Tierschutzhund ist und bleibt ein Hund. Über seine Vergangenheit weiß man meist wenig und selbst wenn, hilft es weder dem Hund noch Ihnen wirklich weiter. Beginnen Sie mit Ihrem vierbeinigen Partner bei Null, erwarten Sie nichts von ihm, lassen Sie ihm Zeit, haben Sie sehr viel Geduld, freuen Sie sich gemeinsam über jeden noch so kleinen Fortschritt.
Schenken Sie Ihrem Hund jeden Tag ein wenig ungeteilte Aufmerksamkeit, gestalten Sie ihre gemeinsamen Spaziergänge spannend. Eine Runde um den Block ist für alle ziemlich langweilig.
Erfreuen Sie sich an dem gemeinsamen Sein mit ihrem Hund!
Wir hoffen, wir konnten Ihnen ein wenig helfen und es ist uns gelungen, Ihre Neugier für einen anderen, partnerschaftlicheren Umgang mit Ihrem Hund zu wecken, weit weg von sturer Konditionierung und harschen Befehlen.
“Bleibt”, bis euch hole!
Lesenswert für alle die sich einen vierfüßigen Freund und Kumpel vorstellen könnten: